5 Fragen an… Wilken Freiherr von Hodenberg

Was ist Ihr persönliches Erfolgsgeheimnis für eine erfolgreiche M&A-Transaktion?

Damals, als ich noch beraten habe, war die Chemie zwischen Käufer und privatem Verkäufer maßgebend. Bei Verkäufen von Konzernen war der Preis das alles Entscheidende, eventuell noch Arbeitsplatzgarantien. Insgesamt war das Erfolgsgeheimnis, zu helfen, dass die Parteien ein sehr gutes Vertrauensverhältnis miteinander aufgebaut haben.

 

Was war der verrückteste Kundenwunsch, den Sie je erlebt haben?

Die Mandanten waren meist sehr rational, aber ein börsennotierter südafrikanischer Käufer 1995 lud im Jahr 1995 den Verkäufer und mich für 4 Tage zu “Sun und fun” nach Südafrika ein. Dort wurden wir mit einem Privatjet herumchauffiert. Ein ganz außergewöhnlicher Trip. Resultat: Der Deal klappte, weil die Chemie stimmte.

 

Was war Ihr schlimmstes Erlebnis in Ihrer M&A-Laufbahn?

Wir hatten mündlich ein Mandat von einem namhaften deutschen Stiftungsunternehmen erhalten. Ein Vorstand einer der deutschen Großbanken, der im Aufsichtsrat dieses Stiftungsunternehmens saß, war in der Sitzung des Aufsichtsrates wohl sehr verärgert darüber, dass seine Institution dieses Mandat nicht bekommen hatte. Am Ende wurde der verhandelte und mit uns mündlich bereits geschlossene Vertrag nicht eingehalten, die Großbank erhielt das Mandat. Am Ende klappte der Deal nicht, da war ich dann wieder schadenfroh-fröhlich. Oder: Das Schönste für einen Düsseldorfer ist Karneval-Regen in Köln.

 

Was war der größte Erfolg Ihrer Karriere?

Allen voran und im Privaten war es, mit meiner Frau unsere Familie zu gründen. Im Beruflichen war es sicherlich die Berufung zum Vorstandssprecher der Deutschen Beteiligungs AG, die ich dann 20 Jahre als Vorstand und Aufsichtsrat begleiten durfte.

 

Welchen Ratschlag haben Sie an junge Talente, die Karriere im M&A-Geschäft machen möchten?

Meine Empfehlung für junge Talente: Gehen Sie erst einmal in eine kleinere M&A-Beratung. Eine, die sehr professionell ausbildet. Dort arbeitet man auch als Junior an Deals und hämmert nicht nur Präsentationen. Man lernt sehr schnell die Kunden kennen – auch in den Transaktionen vom Chef bis zur Arbeitsebene. Je größer die Institution, desto ferner ist man als jüngerer Professional vom eigentlichen Geschehen. Der Maschinenraum einer großen Investmentbank erinnert an ausgepresste Zitronen, die nachts erschöpft nach Hause gehen. Von der Front bekommen sie erst einmal wenig mit, viel Unsinniges landet auf den Schreibtischen der Juniors.

 

 

Sie möchten Ihre Erfahrungen aus Ihrer M&A-Karriere mit uns teilen? Kontaktieren Sie uns gerne per Mail für weitere Informationen.

*Die Aussagen stellen zu jeder Zeit und ausnahmslos die persönliche Meinung und Einschätzung des Interviewpartners dar.

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